Programme der Jahreskonferenzen des International Insolvency Institute

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Mitglieder des Judicial Committee

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Das International Insolvency Institute (III)

Das International Insolvency Institute mit Sitz in Fairfax, Virginia, USA, ist eine gemeinnützige Organisation, die sich mit Insolvenzrecht auf internationaler Ebene beschäftigt.
Ihr Zweck ist die Förderung des Insolvenzrechts und das Bemühen um seine Anerkennung als wichtiges internationales Fachgebiet.
Der Schwerpunkt der Aktivitäten des III liegt in der Verbesserung der internationalen Kooperation und Koordination bei grenzüberschreitenden Unternehmensinsolvenzen.

Seine Mitglieder kommen aus allen Berufsgruppen, die mit Insolvenzrecht zu tun haben, z.B. Richter, Professoren, Rechtsanwälte.
Die Aufnahme in den Kreis der Mitglieder des III erfolgt auf Antrag, der von zwei Mitgliedern und zwei Vorstandsmitgliedern befürwortet werden muss.
Gute bis sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache sind unabdingbare Voraussetzungen für eine gewinnbringende Mitgliedschaft.
Das III veranstaltet jedes Jahr eine große Jahreskonferenz mit umfangreichem Programm.
Die letzte Jahreskonferenz fand vom 6.-7. Juni 2016 in Tokio statt.
Die Programmbroschüren 2012 - 2016 können Sie im linken Bereich dieser Seite herunterladen.
Der Konferenzort für 2017 wird London sein.
Einen Link zur Homepage des III finden Sie im linken Abschnitt dieser Seite.

Die Richtergruppe (Judicial Committee) des International Insolvency Institute

Das Judicial Committee wurde 2008 gegründet.
Das Hauptthema, mit dem es sich beschäftigt, ist die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Insolvenzgerichten in grenzüberschreitenden Insolvenzverfahren.
Einzige gemeinsame Arbeitssprache ist englisch.
Derzeit hat das Judicial Committee 60 Mitglieder (aktive und ehemalige Richter), davon stammen 29 aus Nordamerika, 21 aus Europa (davon 4 aus Deutschland), 4 aus Asien (Japan, Korea, Thailand), 3 aus Neuseeland, 3 aus Südamerika (Brasilien, Argentinien) und ein Mitglied aus Südafrika.
Der Vorstand des Judicial Committee besteht aus zwei Vertretern des anglo-amerikanischen Rechtskreises (Geoffrey Morawetz, Ontario Superior Court of Justice, Toronto, Kanada; David Richards, Royal Courts of Justice, London, Vereinigtes Königreich) und einem Vertreter des kontinentaleuropäischen Rechtskreises (Eberhard Nietzer, Amtsgericht Heilbronn, Deutschland).
Die jährlichen Zusammenkünfte des Judicial Committee finden im Rahmen der Jahreskonferenzen des III jeweils am Tag vor dem offiziellen Beginn der Jahreskonferenz statt.
Ab 2017 werden bei jeder Zusammenkunft des Judicial Committee Richter aus verschiedenen Ländern über die Arbeit in ihren jeweiligen Insolvenzgerichten berichten, um das gegenseitige Verständnis für die Unterschiede in den Arbeitsansätzen und im Selbstverständnis der Insolvenzrichter in den verschiedenen Ländern zu fördern.

Das Judicial Committee beteiligt sich auch an dem Programm für besonders leistungsstarke jüngere Insolvenzjuristen mit etwa 5 - 14 Jahren Berufserfahrung (NextGen Leadership Program).
Es wird für jeden Jahrgang des Programms ein "Judicial Roundtable" angeboten. Dieser dient dazu, den Teilnehmern einen Einblick in die Berufslaufbahn und Tätigkeit von Richtern verschiedener Nationen und Rechtssysteme zu ermöglichen und in einen Gedankenaustausch mit Mitgliedern des Judicial Committee zu treten.

Außerdem erarbeitet das Judicial Committee jedes Jahr eine Podiumspräsentation für das Programm der Jahreskonferenz des III.

2016

Das letzte Treffen des Judicial Committee fand am 5. Juni 2016 in Tokio statt. Seine Mitglieder kamen mit Richtern aus Japan zusammen, um Erfahrungen mit grenzüberschreitenden Insolvenzverfahren auszutauschen und sich daraus ergebende Fragen zu diskutieren.
Während der sich an den nächsten beiden Tagen anschließenden Jahreskonferenz beteiligten sich mehrere Mitglieder des Judicial Committee an der Podiumsdiskussion zu dem Thema "To Have and Have Not: Global Experiences for Jurisdictions That Either Have or Have not Adopted the Model Law".(UNCITRAL Modellgesetz der Kommission der Vereinten Nationen für internationales Handelsrecht über grenzüberschreitende Insolvenzen vom 30. Mai 1997)
Die "Have Jurisdictions" waren durch England, Neuseeland, und die USA vertreten, die "Have Not Jurisdictions" durch Frankreich und Deutschland.
Die Diskussion machte deutlich, dass die Gerichte der "Have Jurisdictions" die Bestimmungen des Modellgesetzes nicht einheitlich auslegen und dass Frankreich und Deutschland keinen Anlass sehen, das Modellgesetz in ihr nationales Recht aufzunehmen.

Vorjahre

Der Beitrag des Judicial Committee zum Programm der Jahreskonferenz 2012 hatte den Titel
"Judicial Communications between Common Law and Civil Law Jurisdictions."
Im Rahmen der Jahreskonferenz 2013 in New York leistete das Judicial Committee wiederum einen Beitrag zur Thematik Kommunikation zwischen Gerichten.
Der Titel des Beitrags lautete:
"ALI/III Global Principles for Cooperation in International Insolvency Cases: Effects on the Language of International Judicial Communications and on Other Aspects of Judicial Communication, Cooperation, and Coordination in Cross Border Proceedings."
Fünf Richter aus Brasilien, Deutschland, Polen, den USA und dem Vereinigten Königreich bildeten das Podium der Referenten.
Der Beitrag des Judicial Committee zur Jahrestagung 2014 in Mexico City stand unter der Überschrift
"Case Management and Its Impact on International Judicial Cooperation"
Die Referenten kamen aus den USA, dem UK und aus Deutschland. Es wurde deutlich, dass die Richter aus den vertretenen Ländern unterschiedliche Herangehensweisen an die Kooperation haben. Dies beruht zum Teil darauf, dass Chapter 15 des US-amerikanischen Insolvenzrechts auf dem UNCITRAL Model Law beruht, in Deutschland aber die EuInsVO gilt. Daraus ergeben sich Unterschiede z.B. bei dem Verfahren für die Anerkennung ausländischer Gerichtsentscheidungen.
Weitere Unterschiede ergeben sich daraus, dass die Chapter 11 Verfahren in USA weitestgehend im Wege der Eigenverwaltung (debtor in possession) abgewickelt werden.
Deshalb ist das Gericht mehr aktiv in das Verfahren einbezogen, als dies in den mehr verwalterdominierten Verfahren in England und Deutschland der Fall ist.
Während der Konferenz in Neapel diskutierten Mitglieder des Judicial Committee aus Argentinien, Italien, den Niederlanden und den USA am 15. Juni 2015 im Rahmen ihres Beitrags mit dem Titel "Issues and Answers in Coordinating Cross-Border Casses - Part 1: The Early Stages" einen hypothetischen grenzüberschreitenden Insolvenzfall.
Es war festzustellen, dass die Bereitschaft zur Kooperation mit ausländischen Gerichten durchaus unterschiedlich stark war.

Durch Anklicken des Links "Mitglieder des Judicial Committee" kommen Sie zur Mitgliederliste auf dem Internetauftritt des III.

Sie können gerne über den E-Mail Link in der linken Spalte Kontakt mit dem Judicial Committee aufnehmen.